Mit den Bezeichnungen der Bewegung in Libyen in der Presse habe ich so meine Probleme.
Erst waren es Demonstranten für Menschenrechte.
Dann wurden sie angegriffen und zusammengeschossen.Als diese sich das nicht gefallen lassen haben und sich wehrten, machte man auf einmal Aufständische aus ihnen.
Und jetzt redet man von ihnen als Bürgerkriegsbeteiligte.
Obwohl das Militär, das sich von Gadaffi getrennt hat immer noch nicht an den Kämpfen beteiligt.
Man bekommt den Eindruck, dass nur wenn man sich friedlich töten lässt ist man ein Kämpfer für Menschenrechte.
Na ja, vielleicht ist solche Logik ja in der Zwischenzeit normal.
Schwarz/Gelb bringt es ja auch fertig für die Flugsverbotszone zu sein, enthält sich aber der Stimme, weil man dagegen ist, dass man etwas damit zu tun haben könnte.
Eine richtige "Westerwelle", solche Wellenlogik.
So richtig es sei, dem mörderischem Treiben des Gaddafi-Regimes Einhalt zu gebieten, so falsch sei es, dies mit Krieg erreichen zu wollen, erklärten am Freitag die Vorsitzenden von Partei und Fraktion, Gesine Lötzsch, Klaus Ernst und Gregor Gysi.
Das alte Dilemma.
Wenn ich auf der Strasse sehen, dass jemand zusammengeschlagen wird.
Wie soll man sich verhalten?
Einmischen auch unter der Gefahr, dass man selbst eine Auf die Mütze bekommt, oder feige wegsehen?
Sicher Gewalt ist nie die richtige Lösung, aber was machen, wenn man sieht, dass Gewalt ausgeübt wird?
Das Opfer bemitleiden und dann ein Beerdigungsinstitiut rufen?
solange nicht alle Gruppierungen gewaltfrei sind, halte ich es für eine Träumerei zu glauben, dass sich alles ohne Gegengewalt lösen lässt.
Westerwelle und "die Linke" sollten sich vor die Flüchtlinge und vor die bombardierten Libyer stellen, doch ihre Haltung bewirkt letztlich, dass Gaddafi immer mehr Menschen töten kann.
Ob Guido so abschreckend wirkt, dass das hilft?
Wenn sich bei Demos die Leute gegenseitig prügeln, dann finde ich das schade, aber noch zu akzeptieren.
Wenn aber jemand Panzer und Flugzeuge einsetzt gegen Menschen, die nichts gleichwertiges entgegen setzen können, dann kann man dabei doch nicht einfach zusehen?
Tja leider müssen wir aber befürchten, dass nicht neutral und uneigennützig eingegriffen wird.
Sonst müsste im Jemen und Bahrain die UN auch schon längst die Vorgehensweise gegen die Demonstranten bemängelt werden.
Aber dort wird ganz weit weggesehen.
Gruss Moses